Hintergründe
Klangvolles Jubiläum

German Brass wird 50!

German Brass © Peter Adamik
© Peter Adamik

Wie macht man Blech zu Gold? Wenn jemand die Antwort auf diese Frage weiß, dann sind es die Musiker von German Brass. Seit sage und schreibe einem halben Jahrhundert stehen sie auf den Bühnen der Welt und beglücken ihr Publikum mit Klanggold vom Feinsten. 1974 unter dem Namen Deutsches Blechbläserquintett gegründet, fand das Ensemble 1984 – anlässlich des 300. Geburtstags von Johann Sebastian Bach – zu seinem Namen und der seitdem etablierten Zehnerbesetzung (regelmäßig ergänzt durch einen Schlagzeuger). 

Immer mit dabei: Johann Sebastian Bach

Streng genommen ist Johann Sebastian Bach also auch Gründungsmitglied von German Brass – mit ihm fing schließlich alles an. In kunstvollen Arrangements (in der Regel eigens erstellt von Trompeter Matthias Höfs) ist er daher zuverlässig auf so ziemlich allen German-Brass-Programmen zu finden. Und dass das auch so bleiben soll, das steht für das Ensemble fest: Unter den fünf wichtigsten Komponisten für German Brass belegt Bach mindestens die ersten drei Plätze. Platz vier und fünf teilen sich demnach – vielleicht im Rotationsverfahren? – Giuseppe Verdi, Richard Wagner, Antonio Vivaldi und Astor Piazzolla.* Und natürlich gehören auch Hits aus Pop, Jazz und Filmmusik zum Repertoire des vielseitigen Ensembles.

 

* Quelle: nicht repräsentative Umfrage der Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette

Zutaten fürs Erfolgsrezept

Wie aber hat man 50 Jahre lang durchgehend Erfolg? Zuerst zu nennen ist natürlich das herausragende musikalische Können jedes einzelnen Ensemble-Musikers: Immerhin sind sie alle Mitglieder in professionellen Orchestern, zudem vielfach auch Professoren an renommierten Musikhochschulen. Und vielleicht ist es auch die Mischung aus Kontinuität und Erneuerung, die zum Erfolg beiträgt. Viele Mitglieder sind seit Jahren oder gar Jahrzehnten dabei: Gründungsmitglied Wolfgang Gaag beispielsweise verabschiedete sich erst 2022 aus dem Ensemble. Gleichzeitig bringen sorgfältig ausgewählte neue Kollegen immer wieder frischen Wind in die Formation. Was darüber hinaus alle Mitglieder von German Brass auszeichnet: unersättliche Neugier, musikalischer Forscherdrang und viel Spaß am gemeinsamen Musizieren! Ein Freudenfunke, der bis heute verlässlich aufs Publikum überspringt.

Highlights, Träume, Anekdoten

Bei einer so langen gemeinsamen Geschichte gibt es natürlich jede Menge große Momente und kleine Anekdoten, an die man sich – an die einen mehr, an die anderen weniger gern – noch lange erinnert. Konzerte in der Leipziger Thomaskirche (direkt über der Gruft von Idol Bach!) und der New Yorker Avery Fisher Hall bleiben ebenso unvergessen wie der Auftritt von German Brass zur Verleihung des ECHO KLASSIK 2016 in der Kategorie „Ensemble/Orchester“ oder ein Konzert auf dem Museumsschiff Cap San Diego im Hamburger Hafen. Gern vergessen hingegen würden die Musiker ihren vermutlich „heißesten“ Auftritt: im Sommer, unter Fernsehscheinwerfern – in der gusseisernen St.-Stefans-Kirche in Istanbul. 

Kirche St. Stefan in Istanbul
Ort des vielleicht heißesten German-Brass-Auftritts: St. Stefan in Istanbul, die „eiserne Kirche“ © Alexander Savin, WikiCommons

Manchmal wiederum gerieten die Musiker aus ganz anderen Gründen ins Schwitzen. So ging einmal eine speziell angefertigte Posaune auf Reisen verloren und musste per telefonischer Beschreibung über Nacht nachgebaut werden, um ein unmittelbar bevorstehendes Konzert zu retten. Ein anderes Mal ging ein Instrument durch einen Sturz beim Auftritt kaputt: Wie es das Glück wollte, saß jedoch ein Musiker aus dem ortsansässigen Opernorchester im Publikum und konnte schnell ein Ersatzinstrument besorgen. 

 

Träumt man bei so viel Stress nicht manchmal davon, das Tourneeleben an den Nagel zu hängen? Natürlich nicht! Im Gegenteil: Auf der Bucketlist bisher noch unbesuchter Tournee-Traumziele stehen bei German Brass mindestens noch Australien und Südamerika. Und auch Deutschland bereist man weiterhin gern – wenn die Züge pünktlich fahren ...

 

Wir drücken die Daumen!

Sonntag, 15. Dezember 2024 | 18:00 Uhr | Die Glocke, Großer Saal
German Brass

It’s Christmas Time

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